15. November 2021

Forschungsprojekt ELSA ist keine Studie zum Postabortion Syndrom

Stellungnahme zur Sendung MAITHINK X vom 7. November 2021 zum Thema Schwangerschaftsabbruch.

In der ZDF-Sendung MAITHINK X vom 7. November 2021 hat die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim sich mit Schwangerschaftsabbruch beschäftigt und damit dankenswerter ein wichtiges Thema aufgegriffen. Leider sind dabei relevante Fehler unterlaufen, die eine Richtigstellung verlangen.

Richtig ist, dass die vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Studie „Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer – Angebote der Beratung und Versorgung (ELSA)“, die ein Verbund aus sechs deutschen Hochschulen durchführt, ungewollte Schwangerschaften untersucht. Die Studie stützt sich auf internationale Forschungsergebnisse, nach denen nicht der Abbruch einer Schwangerschaft selbst, sondern die ungewollt eingetretene Schwangerschaft unter schwierigen Umständen Belastungen erzeugt.

Nicht richtig ist, dass die Studie das Postabortion Syndrom untersucht, wie dies in der erwähnten Sendung von Mai Thi Nguyen-Kim behauptet wurde. Mit dem Post-Abortion-Syndrom wird die Behauptung aufgestellt, dass ein Schwangerschaftsabbruch zu psychischen Problemen führe. Diese Behauptung konnte bereits in früheren Studien widerlegt werden. 

Untersucht werden in der Studie die Entwicklungen bei gewollt und ungewollt eingetretenen sowie bei ausgetragenen und abgebrochenen Schwangerschaften. Anders als in der Sendung behauptet arbeitet die Studie also mit Kontrollgruppen.

Auf dieser Basis werden die Wissenschaftler*innen Schlussfolgerungen für eine bessere Versorgung ziehen mit dem Ziel, Frauen in einer schwierigen Lebenssituation bestmöglich zu unterstützen.

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